Unsere Autorin Helena Stelzer liebt gutes Essen, Design, Kunst und vor allem neue Herausforderungen. Aus diesem Grund hat die gebürtige Grazerin berufsbegleitend ein neues Studium begonnen: MSc E-Commerce und Online Marketing an der WBS AKADEMIE. In unserer Serie #OnlineStudium gibt sie persönliche Einblicke in ihren Studienalltag, veröffentlicht Tipps zur Study-Work-Life-Balance und stellt Wissenswertes rund ums Online-Lernen vor.
Studienstart. Ein Blick hinter die Kulissen meines Online-Masterstudiums.
18:00 Feierabend in Berlin. Ich sitze mit Jogginghose an meinem Schreibtisch, meine Füße liegen hochgelagert. Relax-mode on? Naja, nicht ganz. Ich bin bereit für meinen ersten Tag als Studentin für E-Commerce und Online Marketing. Entspannt zur ersten Lehrveranstaltung zu erscheinen, ist mir neu. Als notorische Zu-spät-Kommende liegen mir Floskeln wie „SorryderBuskamzuspät“ und „StandimStau“ abrufbereit auf der Zunge. Da ich online von zu Hause an meinem Kurs teilnehme, kann ich mir diese Kommentare aber zum Glück sparen. Ich bin so pünktlich, dass ich mir noch ein paar Nüsse (Studentenfutter, ich nehme meine neue Rolle durchaus ernst) und Tee mit Honig (für eine geschmeidige Mikro-Stimme) bereitstellen kann.

Von Theorie und Praxis.
Los geht’s. Wir sind 22 Studierende aus ganz Deutschland und Österreich. Das Einführungsmodul absolvieren die Neulinge der Masterstudien MSc Online-Marketing und E-Commerce sowie MBA IT-Management gemeinsam. David, unser Dozent, führt uns routiniert durch die ersten Lektionen. Er ist Wirtschaftsinformatiker an der FH Burgenland und lässt seine aktuelle Forschungsarbeit auch in den Unterricht einfließen. Dies ermöglicht bereits einen guten ersten Einblick in die Materie.
„Die Wirtschaftsinformatik definiert sich als eigenständige interdisziplinäre Wissenschaft, die sich zwischen Betriebswirtschaft und Informatik positioniert, und stellt damit auch die Grundlage für unser Studium dar.“
Unser Dozent schafft es gekonnt, uns in das Online-Lernportal einzuführen und Inhalte über wissenschaftliches Arbeiten sowie Wirtschaftsinformatik zu vermitteln. Zum Beispiel das M-A-T-Modell, ein Informations- und Kommunikationssystem, welches das Verhältnis Mensch-Aufgabe-Technik als Ganzes betrachtet. Außerdem stellt er Nähe zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie zu ihm als Dozenten her – trotz der räumlichen Trennung. Durch den regen Austausch und die Diskussionen unter den Studierenden rücken wir mit jeder Lehrveranstaltung ein Stück näher zusammen. Wir duzen uns, unterhalten uns auf Augenhöhe, schicken uns Smileys – so habe ich das bisher in keinem Hörsaal erlebt.
Emojis als Kommunikationsmittel – auch im Studium. 🙂 😉 😛
Neugierig, was Emojis mit meinem Studium zu tun haben? Was es damit auf sich hat, ist folgendes: Der Unterricht findet online statt, in einer Art virtuellem Hörsaal von Adobe, in dem wir Studierende zur selben Zeit anwesend sind, über ein Headset miteinander sprechen und Präsentationen mitverfolgen können. Am Bildschirmrand ist eine Liste der anwesenden Kommilitonen zu sehen. Damit wir uns verständigen und unterhalten können, gibt es einige einfache, aber sinnvolle Tools. Mit einem Klick auf ein kleines Icon am oberen Bildschirmrand wird unserem Namen ein Status zugeordnet, den alle anderen sehen können:
- Männchen mit gehobener Hand „Aufzeigen“
- Grüner Haken „Stimmt zu“
- Rotes Kreuz „Stimmt nicht zu“
- Hoppel-Häschen „Schneller“
- Schildkröte „Langsamer“
- und natürlich den lachenden Smiley.
Easy. Manch einer könnte hier allerdings den Cat-Content vermissen.
Zusammen ist man weniger allein. Das Online-Lernportal.
Die Mischung macht’s! Gelacht wird häufig in unserer bunten Gruppe – trotz oder gerade aufgrund der Vielfalt, die in beiden Masterstudien herrscht: Insgesamt sind wir acht Frauen und dreizehn Männer. Die meisten sind Mitte Zwanzig bis Mitte Dreißig, auch ein paar Mitt-Vierziger sind dabei. Wir kommen alle aus verschiedenen Ecken Deutschlands und Österreichs. Berlin, Wien, Düsseldorf, Burgenland. Jeder von uns bringt seinen Dialekt und seine Fähigkeiten in den Unterricht mit. Stichwort Dialekt: Ich freue mich! Nach bereits zwei Jahren in Berlin habe ich mein „Beamtendeutsch“ beinahe perfektioniert und fühle mich, sobald ich den Online-Raum betrete, meiner Heimat immer ein Stückchen näher und lasse auch hin und wieder meinen Dialekt aufblitzen. Na servas, des kann wos werden!
Zurück zum Thema Fähigkeiten: Viele meiner Kommilitonen bringen bereits einen beeindruckenden Erfahrungsschatz aus ihrem Berufsleben mit und wollen ihr Wissen vertiefen, andere wollen nach dem Bachelor ihren Master machen, ohne auf ihren (Vollzeit-)Job verzichten zu müssen. Sie sind zum Beispiel im SEO-Bereich tätig, selbständig in der Investment-Branche, Projektleiter in Marketing und IT oder kommen wie ich aus der Grafik.

Warum ein berufsbegleitendes Online-Studium?
Kurzer Rückblick: Nach meiner Ausbildung zur Grafikerin war ich voller Tatendrang. Ich wollte raus in die Welt und einen Job finden, der mich erfüllt. Nach nunmehr zwei Jahren in Berlin, in denen ich mich beruflich orientiert, verschiedene Positionen bekleidet habe und über mich hinauswachsen konnte, habe ich wieder nach einer geistigen Herausforderung gesucht. Ich wollte mein Fachwissen vertiefen und vielfältigere Chancen haben, mich im Unternehmen weiterzuentwickeln. Ich konnte mir nicht vorstellen, wieder in Vollzeit zu studieren, da mir meine Arbeit Freude bereitet und ich an unterschiedlichen spannenden Projekten mitarbeiten kann. Außerdem gewöhnt man sich sehr an ein geregeltes Einkommen und die Vorteile, die es mit sich bringt: Unabhängigkeit, Flexibilität und das Gefühl, abgesichert zu sein. Ein Online-Studium war für mich eindeutig die richtige Variante.
Kurz und knackig. Die Vorteile eines berufsbegleitenden Online-Studiums:
- „Lebenslanges Lernen“: Neue Synapsen bilden, den Geist in Schwung halten, gewohnte Denkmuster aufbrechen. Es ist doch ein tolles Gefühl, geistig nicht stehenzubleiben und sich immer wieder aufs Neue herauszufordern. Um mit einer Metapher zu sprechen: Wer seinen Horizont erweitert, sieht mehr.
- Faktor Zeit: Von zu Hause aus zu lernen, spart unglaublich viel Zeit. Ich muss auf keinen Campus fahren und dort von Hörsaal zu Café zu Hörsaal hetzen. Die Zeit ist effizient genutzt.
In den Pausen kann ich in meiner Küche einen leckeren Snack zubereiten, ein paar Dehnungsübungen machen oder meinem Freund ein Motivations-Bussi auf die Wange drücken. 😉
Tipp: Jede Lehrveranstaltung wird aufgezeichnet. Habe ich mal keine Zeit am Unterricht teilzunehmen, gucke ich mir danach einfach die Aufzeichnung an. - Innovation: Online zu Lernen bedeutet am Puls der Zeit zu sein und sich mit virtuellen Plattformen und Werkzeugen auseinanderzusetzen. Diese Fähigkeiten werden auch im Job immer gefragter (Stichwort: Arbeiten 4.0).
- Selbstmanagement. „Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?“ (Richard D. Precht)
Studium und Beruf unter einen Hut zu bringen, verlangt ein hohes Maß an Organisationsfähigkeit und Zeitmanagement. Wer diese Skills beherrscht, erleichtert seinen Alltag auch nach dem Studium. - Dream-Team Studium und Job. Meine Ausbildung zielt nicht auf eine mögliche Tätigkeit irgendwann in der Zukunft ab. Alles, was ich lerne, könnte ich am nächsten Tag in der Arbeit bereits anwenden. Ebenso kann ich meine Erfahrungen aus meinem Arbeitsalltag in mein Studium einbringen und von den Praxisbeispielen der anderen lernen. Diese Synergie ist mir persönlich besonders wichtig, weil ich dadurch einen zusätzlichen Sinn in den Lerninhalten sehe, was meine Motivation natürlich steigert.
Übrigens: Die Fotos für diesen Artikel hat Paul Richter geknipst.
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