In einer Welt, die sich ständig ändert, müssen Personaler ihre Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand halten. Eine effektive Möglichkeit dafür sind Inhouse Schulungen. Für wen sich diese lohnen und was bei der Planung beachtet werden sollte, erklärt Expertin Anja Herbert im Interview. Sie konzipiert, koordiniert und betreut Inhouse Schulungen bei dem Bildungsanbieter WBS AKADEMIE.

Frau Herbert, was ist das Besondere an einer Inhouse Schulung?
Bei einer Inhouse Schulung werden geschlossene Teilnehmergruppen eines Unternehmens geschult. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Inhalte, Dauer, Ort und weitere Faktoren können individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens und der Belegschaft abgestimmt werden. Wird in den firmeneigenen Räumen geschult, kann sich der Trainer bzw. der Referent zudem direkt ein Bild von gewissen Arbeitsabläufen vor Ort machen und diese im Seminar berücksichtigen. Bei Themen wie Kundenkommunikation und -betreuung ist das ideal. Zusätzlich können interne Schulungen mehr Zusammenhalt im Team schaffen.
Für welche Themen eignen sich Inhouse Schulungen?
Grundsätzlich eignen sich Inhouse Schulungen für alle Themen der Personalentwicklung: vom klassischen Soft-Skill-Training, über Führungskräfte- oder Change-Management-Seminare, bis hin zu Design Thinking-Workshops. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Inhouse Schulungen bieten sich vor allem dann an, wenn ein Thema für mehrere Mitarbeiter von Bedeutung ist und die Inhalte möglichst passgenau auf das Unternehmen zugeschnitten sein sollen. Das konkrete Schulungsdesign wird daraufhin immer in enger Abstimmung mit dem Kunden erarbeitet.
Was sind die größten Herausforderungen bei der Planung einer Inhouse Schulung?
Am wichtigsten ist es, vorab das Ziel der Schulung zu definieren. Wo soll die Reise hingehen? Welche Situation möchte ich in meinem Unternehmen verändern? Was soll konkret verbessert werden? Jedes Unternehmen hat zu einem speziellen Thema andere Vorstellungen, Wünsche und Ziele. Bei der Planung der Gruppengröße und -zusammensetzung sollten sich Unternehmen auch Gedanken dazu machen, welche Mitarbeiter wann und wie lange aus dem Tagegeschäft abgezogen werden können. Wichtige Bereiche wie Produktion oder Kundensupport müssen schließlich weiterhin am Laufen gehalten werden. Viele Unternehmen führen Inhouse Schulungen bewusst außerhalb der eigenen Räumlichkeiten durch. So ist das Risiko, durch Interna abgelenkt zu werden, deutlich geringer.
Wie viel zeitlichen Vorlauf benötigt man für die Planung eines Inhouse Seminars?
Der zeitliche Vorlauf für die Planung ist von Seminar zu Seminar unterschiedlich. Bei sehr komplexen Projekten kann es passieren, dass Abstimmungen und Entscheidungsprozesse viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Vorbereitung kann da schon mal bis zu einem Jahr dauern. Bei eher klassischen Themen hat sich im Regelfall ein Vorlauf von mindestens sechs bis acht Wochen für realistisch erwiesen.
Worauf sollte bei der Wahl des Trainers geachtet werden?
Niemand möchte die Katze im Sack kaufen. Daher setzen wir beispielsweise bei unserem Qualitätsmanagement auf strenge Kriterien bei der Trainerauswahl. Neben entsprechenden Nachweisen zur fachlichen und methodisch-didaktischen Eignung bringen unsere Trainer auch jahrelange praktische Erfahrung und Branchenkenntnisse mit. Die Trainer sind immer Experten auf ihrem Gebiet. Natürlich bleibt die Wahl des richtigen Trainers, bzw. der Trainer, eine Sache des Vertrauens. In einem unverbindlichen Telefonat oder bei einem persönlichen Kennenlernen kann von beiden Seiten geklärt werden, ob die persönliche Ebene passt und die Chemie stimmt.
Was sollte ein gutes Angebot beinhalten?
In einem guten Angebot sollte sich das Unternehmen mit seinen Zielen, Wünschen und Vorstellungen wiederfinden. Natürlich sind die Konditionen ein Entscheidungskriterium für unsere Kunden. Hier kann es hilfreich sein, nicht nur den Tagessatz, sondern auch das Leistungsportfolio zu berücksichtigen: Ist die Bereitstellung von Seminarunterlagen inbegriffen? Werden Teilnahmebescheinigungen ausgestellt? Ist die Seminarevaluation inklusive? Das alles sind wichtige Qualitätskriterien. Grundsätzlich sollte ein Angebot möglichst konkret auf die Bedürfnisse des eigenen Unternehmens und die Mitarbeiter zugeschnitten sein und ein hohes Maß an Transparenz über anfallende Kosten wie beispielsweise Reise- und Übernachtungskosten des Trainers, Konzeptionsaufwand oder Spesen bieten.
Welche unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten von Inhouse Schulungen gibt es?
Die Möglichkeiten sind breit gefächert. Ein Seminar kann ein- bis zweitägig organisiert werden, aber auch bis zu 100 Tage oder mehr dauern. Ob klassisches Seminar, Training, Workshop, Vortrag oder Einzelcoaching – das Schulungsdesign passen wir immer an die Ziele und Wünsche des Kunden an. Das kann vom einstündigen Businesscoaching bis hin zum modularen Entwicklungsprogramm für Nachwuchskräfte alles sein, was dem Kunden einen Mehrwert bietet. Vermehrt werden Formate wie Blended Learning und Live-E-Learning angefragt. Hier ist das Angebot von Bildungsanbieter zu Bildungsanbieter natürlich unterschiedlich. Wir haben beispielsweise die Möglichkeit, die komplette Software zur Durchführung von Online-Schulungen zu stellen. Für alle Schulungsformate gilt: Eine detaillierte Bedarfsanalyse im Vorfeld ist das A und O, um zu wissen, welches Schulungsdesign am meisten Sinn macht.
Welchen weiteren Tipps haben Sie für Unternehmen, die eine Inhouse Schulungen planen?
Der allerwichtigste Tipp, den ich habe: Machen Sie sich Gedanken zum Ziel der Schulung, alles andere baut darauf auf. Wer weiß was er will, kann im Nachhinein mit den richtigen Instrumenten auch den Erfolg der Schulung messen. Zudem sollte man genug Zeit für die Vorbereitung, die Trainerauswahl und die Gespräche mit allen Verantwortlichen einplanen. Dann sind Sie ideal aufgestellt.
Frau Herbert, vielen Dank für das Gespräch.
Sie planen eine Inhouse Schulung? Nutzen Sie unsere kostenlose Checkliste für Inhouse Schulungen und behalten Sie entspannt den Überblick! Oder lassen Sie sich direkt von den Mitarbeitern der WBS AKADEMIE beraten.
Titelbild von Joshua Ness / Unsplash
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