Endlich ist der Sommer in Deutschland angekommen! Und wer freut sich nach dem langen Winter nicht über tropische Temperaturen? Vorausgesetzt, man verbringt diese am Strand, am See, im schattigen Park oder doch zumindest mit einem erfrischenden Eis in der Hand. Ganz anders sieht es hingegen für Berufstätige aus, die an heißen Tagen am Arbeitsplatz ganz schön ins Schwitzen geraten. Was du tun kannst, um auch ohne Klimaanlage bei Hitze im Büro einen kühlen Kopf zu bewahren? Wir stellen zehn coole Tipps vor.

30 Grad aber kein Strand in Sicht? Hole dir das Strand-Feeling zumindest musikalisch ins Büro. Hier geht es zu unserer Summerhits Playlist.

Hitze im Büro: Wie warm darf es im Büro sein?

Wenn es schon am Vormittag im Großraumbüro heiß wie in der Sauna wird, ist an konzentriertes Arbeiten kaum zu denken. Aber wie warm darf es im Büro eigentlich maximal sein? Laut Arbeitsstättenverordnung muss der Arbeitgeber ab einer Raumtemperatur von 26 Grad Maßnahmen ergreifen, um die Temperatur zu regulieren. Beispielsweise, indem er Ventilatoren, Sonnenblenden oder Sonnenschutzverglasungen zur Verfügung stellt. Auch kostenlose Erfrischungsgetränke können ein Mittel sein.

Gibt es hitzefrei im Büro?

Hitzefrei, wie wir es noch aus Schulzeiten kennen, gibt es im Büro leider nicht. Auch, wenn es sehr warm ist, hast du nicht automatisch das Recht, die Arbeit niederzulegen. Es gibt jedoch Ausnahmeregelungen: Ergreift der Arbeitgeber auch bei einer Raumtemperatur von über 30 Grad keine Maßnahmen gegen die Hitze im Büro, können Arbeitnehmer unter Umständen hitzefrei bekommen. Das gilt jedoch nur für Mitarbeiter deren Wohlergehen durch die Hitze stark gefährdet wird. Dazu zählen beispielsweise Schwangere, ältere Mitarbeiter und solche mit gesundheitlichen Problemen. Aber Achtung: Wer sich bei Hitze einfach an den See verabschiedet, riskiert trotzdem eine Abmahnung.

Berufe im Büro:

1. Die Morgenstunden nutzen

Morgenstund‘ hat nicht nur Gold im Mund, sondern im Sommer auch eine angenehme Brise. Wenn dein Arbeitgeber dir die Möglichkeit zur Gleitzeit bietet, solltest du, wenn möglich versuchen, deinen Arbeitsbeginn auf die verhältnismäßig kühlen früheren Morgenstunden zu legen. So kannst du entsprechend früher Feierabend machen und dem nachmittäglichen Hitzestau im Büro zumindest um ein paar Stunden zuvorkommen.

2. Luftige Kleidung tragen

Wie viel Freiheiten du bei deiner Kleidung im Sommer erlauben darfst, hängt stark von deinem Arbeitgeber ab. In konservativeren Branchen wie in einer Anwaltskanzlei, Bank oder auch bei Tätigkeiten mit viel Kundenkontakt, sind die Vorgaben in der Regel strenger. In Unternehmen aus der Kreativbranche herrscht dagegen oftmals ein eher lockerer Dresscode. Für Männer gilt trotz Hitze im Büro: Finger weg von Flip-Flops, Hawaiihemden und kurzen Hosen. Setze stattdessen auf leichte und dennoch hochwertige Anzugstoffe, gegebenenfalls Poloshirts oder leichte Stoffschuhe anstelle von Business-Lederschuhen. Frauen haben im Sommer Dresscode-technisch zwar mehr Möglichkeiten, jedoch gibt es auch hier einige No-Gos zu beachten: Hotpants, transparente Oberteile und Bikinis statt Unterwäsche gehören an den Strand und nicht ins Büro. Offene Schuhe, Kleider und Röcke, die maximal eine Handbreit über dem Knie enden, und luftige, kühlende Stoffe wie Seide sind am Arbeitsplatz eine gute Wahl.

3. Viel trinken

Ausreichend trinken ist bei Hitze im Büro unbedingt erforderlich. Denn wenn sowohl draußen als auch im Büro tropische Temperaturen herrschen, verliert der Körper entsprechend mehr Flüssigkeit. Bei nicht ausreichender Flüssigkeitszufuhr drohen Kopfschmerzen, Schwindel und Mattigkeit. Wasser, Tee und ungesüßte Getränke sollten deine Hauptquelle für Getränke sein. Aufgepasst: Die Viel-trinken-Devise gilt übrigens nicht für Kaffee. Tatsächlich solltest du deinen Kaffeekonsum an heißen Tagen besser reduzieren. Denn das Koffein macht zwar kurzzeitig wach, belastet aber wenig später den Kreislauf zusätzlich. Und dieser hat schließlich ohnehin schon mit der Hitze zu kämpfen.

Limonadenglas auf Schreibtisch: Viel trinken ist bei Hitze im Büro besonders wichtig.
Wer ausreichend trinkt, bewahrt auch bei Rekordtemperaturen einen kühlen Kopf. In diesem Sinne: Prost! (Foto von J. Kelly Brito auf Unsplash)

4. Leichtes Mittagessen

In der Regel steht einem an heißen Tagen ganz automatisch weniger der Sinn nach einem deftigen und opulenten Mittagessen. Denn fettige Burger, Pommes und Co. liegen nach der Mittagspause schwer im Magen und der Körper muss einiges an Energie aufwenden, um die Speisen zu verdauen. Wenn es aufgrund der drückenden Temperaturen ohnehin schon schwerfällt, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, führt ein mächtiges Mittagessen dann ohne Umwege direkt in ein komatöses Mittagstief. Dann fühlst du dich müde, ausgelaugt und schlapp. Bei heißen Temperaturen solltest du dich daher besser für ein leichteres Mittagessen entscheiden, beispielsweise in Form von Salat, Fisch oder gegrilltem Gemüse. Da der Körper durch das vermehrte Schwitzen im Sommer mehr Mineralien verliert, solltest du zudem darauf achten, dass du ausreichend Salze zu sich nehmen.

5. Clever lüften

Verlege das Stoßlüften auf die frühen Morgenstunden, wenn die Luft noch verhältnismäßig kühl ist. Öffne, wenn möglich, gegenüberliegende Fensterfronten, um für Durchzug und eine leichte Brise zu sorgen. Wenn es um die Mittagszeit herum draußen besonders drückend wird, ist es nicht unbedingt ratsam, die Fenster weit aufzureißen. Das bringt im wahrsten Sinne des Wortes nur heiße Luft. Setze für einen kühlen Luftstrom am Nachmittag besser auf Ventilatoren. Unser Tipp: Unter dem Schreibtisch stehend und auf die Füße und Beine ausgerichtet sorgt der Ventilator für eine besonders angenehme Kühle. Klarer Vorteil: Kopfschmerzen, Verspannungen oder sogar Erkältungen, die durch einen permanenten Luftstrom in Kopfhöhe entstehen können, bleiben somit aus.

6. Für Abkühlung sorgen

Während der Mittagspause mal eben in den betriebseigenen Pool hüpfen? Das dürfte wohl für die meisten Angestellten ein Wunschtraum bleiben. Für Erfrischung kannst du aber auch im kleineren Format sorgen. Spüle dein Handgelenke und Unterarme beispielsweise einige Minuten lang mit kaltem Wasser ab – dies kann auch hitzebedingten Kreislaufproblemen entgegenwirken. Ein weiterer Tipp: Bringe ein kleines Handtuch von zu Hause mit, das du mit kaltem Wasser befeuchten und lege es zusammengerollt in den Nacken. Auch Kühlpacks sind eine gute Möglichkeit, um sich an heißen Tagen Abkühlung zu verschaffen.

7. Die Füße hochlegen

… aber nicht im übertragenen, sondern im buchstäblichen Sinne! Um Venenproblemen im Sommer vorzubeugen, empfiehlt es sich, bei Hitze im Büro öfter mal die Füße hochzulegen, beispielsweise auf einen kleinen Hocker, den du unter deinem Schreibtisch aufstellst. Stehe zudem regelmäßig auf und nutzen den Gang in die Teeküche bzw. zum WC für ein paar kurze Dehnübungen. Ebenfalls zu empfehlen: Stelle dich auf die Zehenspitzen und wippen auf und ab – das bringt den Kreislauf nach langem Sitzen zusätzlich in Schwung.

Berufe im Freien:

  1. Hier gelten ähnliche Vorgaben wie für das Arbeiten im Büro. Bauarbeiter:innen sind ebenfalls durch das Arbeitsschutzgesetz und zudem durch die so genannte Baustellenverordnung (BauchstellV) geschützt.
  2. Der Arbeitgeber muss auch hier bei Hitze Maßnahmen ergreifen, um das Arbeiten im Freien, also z. B. auf der Baustelle zumutbar zu machen. Hitzefrei ist auf dem Bau daher zwar prinzipiell nicht ausgeschlossen, jedoch keine Pflicht des Arbeitgebers.
  3. Ein Helm bzw. eine Kopfbedeckung sollte unbedingt getragen werden, um einen Sonnenstich zu vermeiden – auch wenn es darunter sehr warm wird.
  4. Wenn sich die Baustelle direkt in der Sonne befindet, sollten unbedingt regelmäßige kürzere Pausen im Schatten eingelegt und sich ausgeruht werden.
  5. Hautkrebs wurde mittlerweile als Berufskrankheit von Bauarbeitern anerkannt. Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist daher beim Arbeiten im Freien ein Muss. Denken Sie daran, den Sonnenschutz regelmäßig über den Tag verteilt zu erneuern.

Berufe mit langen Autofahrten:

  1. Hat das Fahrzeug zuvor in der Sonne gestanden, sollten Sie Türen und gegebenenfalls das Schiebedach einige Minuten vor dem Losfahren öffnen, um das Auto auszulüften.
  2. Fahren Sie bei längeren Fahrten anfangs mit geöffneten Fenster und schalten Sie die Klimaanlage erst einige Minuten nach dem Losfahren ein.
  3. Auch wenn es verlockend ist: Kühlen Sie die Temperatur im Auto mittels Klimaanlage nicht bis auf den „Gefrierpunkt“ herunter. Der Unterschied zur Außentemperatur sollte nicht mehr als sechs Grad betragen. Bei einem größeren Temperaturunterschied drohen Kreislaufprobleme.
  4. Parken Sie Ihr Auto möglichst im Schatten und beachten Sie bei der Auswahl des Parkplatzes, dass die Sonne im Uhrzeigersinn wandert. Ledersitze, die sich unangenehm aufheizen, können mit einem hellen Tuch abgedeckt werden. Ein reflektierender Sonnenschutz hinter der Windschutzscheibe sorgt dafür, dass sich die Luft im parkenden Auto etwas weniger aufheizt.

Artikelbild von Kutan Ural

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